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Mythen und Irrtümer
Als westliche Feng Shui-Beraterin ist es mir wichtig, diese alte chinesische Lehre für unsere moderne Zeit und Kultur neu zu interpretieren.
5 Feng Shui-Mythen und ihre westliche Interpretation
- „Eine nach Norden ausgerichtete Haustür bringt Unglück“
Dieser Mythos stammt aus der chinesischen Geschichte, als Mongolen aus dem Norden einfielen. In unserer heutigen westlichen Welt spielt die Himmelsrichtung der Haustür keine so große Rolle. Viel wichtiger ist, dass der Eingangsbereich einladend und gut beleuchtet ist.
- „Alles muss abgerundet sein“
Entgegen der Vorstellung, dass scharfe Ecken die Energie blockieren, geht es im Feng Shui vielmehr um ein harmonisches Zusammenspiel der Fünf Elemente. Ein rechteckiger Schreibtisch kann durchaus sinnvoll sein, wenn er zum Gesamtkonzept passt.
- „Wasser und Pflanzen im Schlafzimmer bringen Reichtum“
Das Schlafzimmer ist ein Yin-Raum, in dem Ruhe herrschen sollte. Zu viele Pflanzen oder ein Zimmerbrunnen können die Energie zu sehr aktivieren. Stattdessen sollten wir uns auf eine beruhigende Atmosphäre konzentrieren.
- „Jeder Bagua-Bereich muss in der jeweiligen Farbe des entsprechenden Elements gestrichen werden“
Eine wörtliche Umsetzung dieser Regel kann zu einem chaotischen Farbkonzept führen. Stattdessen sollten wir subtilere Möglichkeiten finden, die Elemente zu integrieren, z.B. durch Accessoires oder Materialien.
- „Das Bett muss in eine bestimmte Himmelsrichtung ausgerichtet sein“
Es gibt keine verbotenen Richtungen für die Bettausrichtung. Wichtiger ist, dass Du Dich in Deiner Schlafposition wohl und sicher fühlst. Das Kopfende sollte sich an einer Wand befinden, das Bett sollte möglichst nicht zwischen Türe und Fenster stehen. Du solltest nicht auf geobiologischen Störfeldern liegen.
Irrtümer und ihre Gefahren
Ein häufiger Irrtum ist, dass Feng Shui nur mit kitschigen chinesischen Figuren oder Kristallen funktioniert. Dies kann dazu führen, dass Menschen ihre Wohnungen mit Objekten füllen, die ihnen eigentlich nicht gefallen. Feng Shui sollte jedoch immer im Einklang mit Deinem persönlichen Stil stehen. (Wenn ich als Deine Beraterin gehe, soll niemand sehen, dass ich da war.)
Ein weiterer gefährlicher Irrtum ist die Annahme, dass Feng Shui nur bei Neubauten sinnvoll ist. Dies kann dazu führen, dass Menschen in bestehenden Wohnungen auf die positiven Effekte von Feng Shui verzichten. In Wirklichkeit lässt sich Feng Shui in jeder Wohnsituation anwenden.
Warum wir Feng Shui neu interpretieren müssen
Die ursprünglichen Feng Shui-Regeln wurden vor etwa 3000 Jahren in China entwickelt. Unsere westliche Lebensweise, Architektur und Kultur unterscheiden sich stark von denen des alten China. Daher ist es wichtig, die Grundprinzipien des Feng Shui zu verstehen und sie auf unsere heutige Lebenssituation anzuwenden.
Feng Shui ist keine starre Lehre, sondern eine Erfahrungswissenschaft, die sich ständig weiterentwickelt. In unserer modernen Welt geht es weniger um die Abwehr böser Geister, sondern vielmehr darum, Räume zu schaffen, die unser Wohlbefinden und unsere Produktivität fördern.
Letztendlich ist Feng Shui ein Werkzeug, das uns helfen soll, uns in unseren Räumen wohler zu fühlen. Es geht nicht darum, starre Regeln zu befolgen, sondern darum, ein harmonisches Umfeld zu schaffen, das zu deinem individuellen Lebensstil passt.